In der Weihnachtsausgabe der Initiative Regenbogen e.V. ist gerade ein vierseitiger Auszug aus unserem Buch "Weitertragen - Wege nach pränataler Diagnose" veröffentlicht worden. Es geht um das Thema "Weiterleben" und wie so besonderen Tagen wie Weihnachten begegnet werden kann.
Auszug:
Manche Termine – können in Zukunft große Bedeutung, aber auch viel Schmerz bergen: Geburts-, Sterbetag oder der errechnete Entbindungstermin des Kindes, Weihnachten – alle Termine, die an das Kind erinnern oder Familienfeste sind. Darüber hinaus gibt es allgemeine Gedenktage für Sternenkinder. Viele Betroffene erleben diese Tage vor allen Dingen am Anfang als sehr schmerzvoll, mit den Jahren lässt dieser Schmerz in der Regel nach und wandelt sich oftmals in liebevolles Andenken. Viele Betroffene nutzen diese Tage, um ihrem Kind dann den Raum zu geben, den es im Alltag, weil es physisch nicht da ist, nicht hat. An solchen Tagen backen und basteln sie für dieses Kind, gehen auf den Friedhof, sehen sich die Fotos an, sprechen über ihr Kind, suchen Orte des Gedenkens auf oder verkriechen sich vielleicht einfach nur im Bett zum Weinen. Wir halten es für sehr heilsam, an diesen Tagen seinen Bedürfnissen, soweit der Alltag das zulässt und soweit sich die Betroffenen in ihrem Schmerz nicht haltlos verlieren, nachzugehen und gegebenenfalls auch das Umfeld darüber zu informieren, um welchen Tag es sich heute handelt. Dabei können Betroffene deutlich machen, dass aber nicht erwartet wird, dass auch das Umfeld emotional in gleicher Intensität darauf reagiert. Vor allen Dingen mit den Jahren wird das Umfeld nach und nach diese Termine vergessen, was ebenfalls eine schmerzhafte Erfahrung sein kann. Gerade am Anfang ist es Betroffenen wichtig, an diese Tage zu erinnern, nach und nach lässt auch dies normalerweise im Rahmen eines liebevollen Akzeptierens der Vergesslichkeit der anderen nach.
(Weitertragen, S. 281)
In diesem Sinne...
